Wie immer war die Jahrestagung sehr gut von Kardiologen, Internisten und Ärzten in der Weiterbildung besucht. Zahlreiche brennende Themen, Neuerungen, Strittiges und Bewährtes in der Kardiologie wurden in vielen Vorträgen, Foren und Diskussionsrunden besprochen. Themenschwerpunkt war erneut Vorhofflimmen: Welche Patienten profitieren von der Antikoagulation mit den Neuen Präparaten, wo hat Marcumar noch seinen Platz? Ist ein Verschluss des Vorhofohrs eine Alternative bei Blutungsrisiko? Wann besteht die Indikation zur Ablation und wie hoch ist die Erfolgsrate und ihre Dauer? Wie kann man Vorhofflimmern in schwierigen Fällen nachweisen oder ausschließen und wer braucht keine Antikoagulation? Was macht man bei Sturzgefährdung?
Ausführlich besprochen wurden die Leitlinien zum plötzlichen Herztod, den implantierbaren Defibrillatoren, der Endokarditis und der Perikarditis also entzündlichen Herzerkrankungen.
Offene Fragen wurden diskutiert bei der „Blutverdünnung“ von Patienten mit Stents und Vorhofflimmern, dem Einsatz von Aldactone bei diastolischer Herzschwäche, der Eisengabe bei Herzinsuffizienz und der besonders aktuellen Frage nach interventionellem oder operativen Klappenersatz bei schweren Herzklappenfehlern.
Die Tagung war wie immer ein Crashkurs in aktueller Kardiologie und den Besuch mehr als wert.
PD Dr. Michael Weber