Exazerbationen sind der „Infarkt“ der chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Jedes Ereignis kostet Lungenfunktion, Lebensqualität und Lebenszeit.
Die weltweite Prävalenz der COPD bei den über 40 jährigen liegt bei 10,1% und in der Todesursachenstatistik rangiert diese Lungenerkrankung inzwischen auf Platz drei.
So ist nicht zuletzt seit der FLAME-Studie 2016, die 3362 COPD Kranke mit hohem Exazerbationsrisiko umfasste, bekannt, dass der Exazerbationsschutz eine der wichtigsten Vorgaben in der Behandlung der Erkrankung sein sollte.
Lt. GOLD Report 2018 erleiden 20% der GOLD-2-Patienten (mittelschwere COPD) regelmäßig Exazerbationen, die mit Antibiotika und systemischen Steroiden (Kortison) behandelt werden müssen. Bei Patienten mit GOLD-3 (schwere COPD) und GOLD-4 (sehr schwere COPD) ist das Risiko jedoch signifikant höher als 20%.
Die FEV1 (Lungenfunktions-Messwert) als zusätzlicher Gradmesser für Exazerbationen ist aber lt. GOLD Report 2018 ungeeignet, weil die Streubreite zu groß ist. Das Hauptaugenmerk liegt zukünftig auf der Symptomatik (Luftnot, Husten, Auswurf) und der Historie der Exazerbation.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt ist die bei der Exazerbation und bis einige Wochen danach steigende Gefahr von Myokardinfarkten.
In jedem Fall sollte der Patient um die Bedeutung der der Exazerbation bei der COPD (chronischen obstruktiven Lungenerkrankung) wissen, damit er ärztliche Hilfe beim Hausarzt bzw. beim Spezialisten, z.B. pneumologischen Facharzt sucht.